Wer sich für einen neuen Parkettboden entscheidet, tut dies mitunter auch aufgrund der Langlebigkeit im Vergleich zu anderen Bodenbelägen. Dieser Vorteil klingt natürlich schön, allerdings bleibt doch unklar, was sich hinter dieser Aussage eigentlich genau verbirgt.
Kein Bodenbelag ist für die Ewigkeit gedacht, denn auch Holzböden nutzten sich im Laufe der Zeit ab. Wie lange ein Holzboden im Durchschnitt hält, welche Faktoren die Lebensdauer eines Parkettbodens beeinflussen und mit welchen Methoden Sie die Nutzungsdauer Ihres Parketts sogar verlängern können, lesen Sie in diesem Beitrag.
Übliche Nutzungsdauer von Parkettböden
Fragen zu diesem Thema erreichen uns recht häufig. Wenn Sie ein neues Parkett verlegt oder eine Immobilie mit bereits bestehendem Bodenbelag erworben haben, möchte man ganz gerne wissen, wie lange man den neuen Holzboden genießen kann bzw. wann man den alten Boden ersetzen sollte.
Grundsätzlich hält ein Parkettboden im Schnitt um die 20 bis 40 Jahre. Der große Zeitrahmen lässt allerdings schon darauf schließen, dass es auf diese Frage keine einheitliche Antwort gibt.
Wie lange Ihr jeweiliger Parkettboden konkret hält, hängt unter anderem von der Art der Nutzung sowie von diversen anderen Faktoren wie etwa der Pflegeroutine, der Dicke der Nutzschicht und der Qualität des Holzes ab. Welche Auswirkungen diese Faktoren genau haben, schauen wir uns jetzt im Detail an.
Art der Nutzung
Wie lange ein Parkett hält, hängt in erster Linie davon ab, für was das entsprechende Zimmer genutzt und wie stark der Boden dadurch belastet wird. Feuchtigkeit, Laufspuren durch Schuhabsätze und das Herumschieben von Stühlen hinterlassen im Laufe der Jahre ihre Spuren. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass ein Belag im Schlafzimmer länger hält als der Boden im Wohnzimmer bzw. im Flur.
Tipp: Um Ihr Parkett zusätzlich zu schonen, sollten Sie an Möbel- und Stuhlbeinen nach Möglichkeit immer solche Filzgleiter* anbringen. Was es hierbei zu beachten gilt, erfahren Sie in folgendem Beitrag:
Die Nutzungsdauer sinkt außerdem mit einer steigenden Anzahl an Personen im Haushalt. Vor allem kleiner Kinder, Hunde und Katzen können einem Holzboden durchaus an seine Belastungsgrenze bringen. Seien Sie in diesem Fall nicht überrascht, wenn diverse Abnutzungserscheinungen schneller auftreten.
Parkett muss korrekt verlegt werden
Bereits bei der Verlegung Ihres Parkettbodens sind einige Schritte zu beachten, damit der Belag möglichst lange überdauert. Die korrekte Verlegung Ihres Bodens ist der Schlüssel dazu, dass er sein großartiges Aussehen und seine Struktur beibehält.
Dazu gehört unter anderem die fachgerechte Aufbereitung des Untergrunds, die Verlegung einer Feuchtigkeitssperre und der Trittschalldämmung. Bei einer unsachgemäßen Installation kann es passieren, dass es im Laufe der Jahre zu Problemen kommt. Wer sich damit nicht auskennt, sollte unbedingt einen Fachbetrieb mit der Verlegung beauftragen.
Reinigung und Pflege
Wer die übliche Lebensdauer seines Parkettbodens verlängern möchte, sollte eine gewisse Reinigungsroutine einhalten. Dazu gehört das regelmäßige Staubsaugen bzw. Kehren des Holzbodens unter der Woche sowie eine feuchte Reinigung 2 – 4 mal pro Monat.
Welches Reinigungsmittel sich am besten eignet, ist davon abhängig, ob es sich um ein lackiertes oder ein geöltes Parkett eignet. Sollten Sie nicht genau wissen, um welche Oberflächenbehandlung es sich genau handelt, hilft Ihnen der folgende Beitrag schnell weiter:
Ich kann Ihnen für die Pflege geölter Parkettdielen ausdrücklich die WOCA Holzbodenseife empfehlen.
- Reinigung, Vollpflege und Zwischenpflege aller natur geölten Hölzer
- Grundbehandlung von Weichholzböden, Reinigung lackierter Böden ebenfalls geeignet
- aus natürlichen Pflanzenfetten hergestellt, Baubiologisch empfohlen vom IBR
Zum Wischen lackierter Holzböden sollte man hingegen z. B. zur Bodenpflege von Bona greifen.
- Der Bona Parkettreiniger ist ein gebrauchsfertiger Sprühreiniger.
- Er ist speziell für versiegelte und gewachste Holzböden geeignet.
Weitere nützliche Informationen, Anleitungen und Tipps für die Reinigung und Pflege von Holzböden, finden Sie in unserem Beitrag „Parkett richtig reinigen“.
Hinweis: Parkett reagiert allgemein sensibel auf eine hohe Feuchtigkeitsbelastung. Wischen Sie daher verschüttete Flüssigkeiten zeitnah auf. Auch die Reinigung des Bodens sollte nicht mit durchnässten, sondern lediglich mit feuchten Wischtüchern erfolgen.
Oberflächenbehandlung erneuern
Genauso wichtige wie die Reinigung ist die Erneuerung der Oberflächenbehandlung Ihres Parkettbodens. Auch hier müssen Sie zwischen lackierten und geölten Parkett unterscheiden.
Das Auffrischen der schützenden Ölschicht eines geölten Parkettbodens sollte man etwa alle 2 bis 4 Jahre durchführen. Dies ist glücklicherweise äußerst unkompliziert. Wie Sie dabei vorgehen müssen, können Sie in unserem Beitrag zum Thema „Parkett Nachölen“ nachlesen.
Eine Erneuerung der Lackschicht ist ein wenig komplizierter. Die Neulackierung ist ein Verfahren, das die Lebensdauer Ihrer Oberfläche verlängern soll. Hierbei wird die Oberfläche abgeschliffen und neu lackiert. Dieser tiefgreifende Prozess ist zwar ein wenig aufwendig, lässt die alten Parkettdielen allerdings in neuem Glanz erstrahlen.
Normalerweise sollte lackiertes Parkett alle 7 – 12 Jahre nachbehandelt werden. Das hängt davon ab, wie rau Sie mit Ihren Böden umgehen. Die mittlere Nutzungsdauer einer Parkettversiegelung wurde übrigens einmal in einem Verfahren vom Amtsgericht Steinfurt (Az. 4C 168/05) auf 12,5 Jahre festgelegt.
Manche Leute lassen ihre Böden gar nicht neu beschichten und sind vollkommen zufrieden damit, sie so zu belassen, wie sie verlegt wurden. Das ist natürlich auch in Ordnung, aber es fehlt dann der auffällige Glanz, der lackierten Parkettböden seine typische Ausstrahlung verleiht.
Dicke der Nutzschicht
Dieser Aspekt bezieht sich konkret auf das heutzutage übliche Fertigparkett. Achten Sie bei der Produktbeschreibung von Parkettdielen immer auf die Angabe bezüglich der Nutzschicht. Die Dicke dieser Schicht entscheidet darüber, wie häufig sich die Holzdielen in Zukunft abschleifen lassen.
Tatsächlich existieren hierbei große Unterschiede. Je nach Holzdiele beträgt die Stärke der Nutzschicht zwischen 2 und 6 Millimetern. Wer sein Parkett nach einigen Jahren auffrischen und abschleifen möchte, muss damit rechnen, dass hierbei etwa 0,7 bis 1 Millimeter der Nutzschicht abgetragen wird. Ein Fertigparkett mit einer stärkeren Nutzschicht hat demzufolge natürlich auch eine längere Lebenszeit.
Damit ein Holzboden überhaupt abgeschliffen werden kann, sollte die verbliebene Nutzschicht noch etwa 3 bis 4 Millimeter stark sein. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Teile der Trägerschichten unter der Nutzschicht zum Vorschein kommen.
Raumklima
Holz ist ein natürlicher Rohstoff, der empfindlich auf größere Sprünge der Zimmertemperatur als auch der im Raum vorherrschenden Luftfeuchtigkeit reagiert. Ein ungeeignetes Raumklima kann zu Fugenbildung, knarrenden Geräuschen oder im schlimmsten Fall gar zu Rissen im Parkett führen.
Damit Sie Ihren Parkettboden nicht unnötig strapazieren, sollten Sie im Hinblick auf das Raumklima gewisse Grenzwerte einhalten. Am besten eignet sich eine Raumtemperatur im Bereich zwischen 18 °C und 23 °C sowie eine Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 60 %.
Während der Heizperiode in den kalten Wintermonaten ist es allerdings nicht immer einfach für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Hier schaffen Luftbefeuchter Abhilfe. Weitere Informationen zu diesem Thema und nützliche Produktempfehlungen erhalten Sie mit einem Klick auf diesen Link.
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