Die Schalldämmung eines Bodenbelags kann eine ziemliche Herausforderung sein. Das gilt besonders dann, wenn es sich um einen Parkettboden handelt. Holzböden sind zwar optische Highlights, haben aber den großen Nachteil, dass sie alltägliche Geräusche nicht sonderlich gut absorbieren.
Du musst dir jedoch keine Sorgen machen, ein ruhiges zuhause und ein schöner Parkettboden lassen sich gut miteinander vereinen. In diesem Beitrag verrate ich dir, mit welche Methoden am besten gegen Trittschall auf Parkett helfen.
Laute Schritte auf Parkett – Was sind die Ursachen?
Das Problem mit lauten Schritten auf Parkett hat meist zwei mögliche Ursachen. Entweder ist keine ausreichende Trittschalldämmung verlegt oder die Zwischendecken des Hauses wurden nicht richtig entkoppelt. Dies kann häufig bei älteren Häusern der Fall sein.
Wie du bestimmt schon weißt, lässt sich ein Parkettboden auf verschiedene Arten verlegen. Man kann hier grob vereinfacht zwischen der verklebten und der schwimmenden Verlegung unterscheiden.
Auch wenn die schwimmende Parkettverlegung derzeit sehr beliebt ist, hat diese den Nachteil einer vergleichsweise hohen Schallentwicklung.
Ganz im Gegensatz verhält es sich bei verklebtem Parkett. Hier gibt es schlichtweg keine Hohlräume, in denen Trittschallentstehen kann. Man kann also durchaus sagen, dass der Parkettkleber als eine Art Trittschalldämmung agiert.
Spielende Kinder, herumlaufende Haustiere oder der alltägliche Trittschall beim Herumlaufen in den eigenen vier Wänden sollen dich und deine Nachbarn nicht in den Wahnsinn treiben.
Der effektivste Weg, den Trittschall in einer Wohnung zu reduzieren, besteht darin, die Werkstoffe, die normalerweise miteinander verbunden sind, konsequent voneinander zu trennen. Bei der losen Verlegung von Parkett brauchst du dafür eine gute Trittschalldämmung.
Schon gewusst?
Nach DIN 4109-1 ist das Verlegen einer Trittschalldämmung unter Parkett bei Renovierungen und Neubauten inzwischen sogar verpflichtend!
Effektiver Schallschutz bei Parkett
Heutzutage hast du eine große Auswahl an Unterlagen aus den verschiedensten Materialien. Welche Unterlage letztendlich am besten gegen laute Schritte auf deinem Parkett hilft, hängt von bestimmten Faktoren und den damit verbundenen Anforderungen ab.
- Liegt das Parkett auf einem mineralischen Unterboden (z. B. Zementestrich, Beton) oder auf einer Holzkonstruktion?
- Ist eine Fußbodenheizung geplant beziehungsweise bereits vorhanden?
Welche Auswirkungen die einzelnen Punkte auf die Wahl der passenden Trittschalldämmung haben, schauen wir uns nun im Einzelnen genauer an.
Die beste Trittschalldämmung für Parkett
Aufbau der Unterbodenkonstruktion – Schutz vor Feuchtigkeit
Meistens wird der neue Parkettboden auf einem mineralischen Untergrund wie zum Beispiel einem Estrich verlegt. Dieser gibt -gerade anfangs- eine Menge Feuchtigkeit an seine Umgebung ab.
Da ein Holzbelag anfällig gegenüber einer solch hohen Feuchtigkeitsbelastung ist, braucht es einen geeigneten Schutz in Form einer Dampfsperre. Neue Trittschalldämmungen haben diese Dampfsperre bereits integriert. Das erkennst du relativ leicht daran, dass eine Seite der Dämmung über eine silbern glänzende Fläche verfügt.
Empfehlungen:
- Die SELITAC AquaStop – Trittschalldämmung* besteht aus 2,2 mm dicken Faltplatten und verfügt über eine integrierte Feuchtigkeitssperre, welche deinen neuen Bodenbelag gut vor der restlichen Baufeuchte schützt.
- Auch die uficell ALU PE-Schaum Trittschalldämmung* war bei mir schon in Verwendung und wusste zu überzeugen. Die Parkettunterlage hat einen Wärmedurchlasswiderstand von 0,05 m²K/W und wird auf Rollen von jeweils 25 Quadratmetern verkauft.
Besteht deine Unterbodenkonstruktion hingegen aus Holz, darfst du keinesfalls eine Unterlage mit Dampfsperre verwenden! Das würde nur dafür sorgen, dass eventuell vorhandene Restfeuchte nicht entweichen kann und dadurch die Holzkonstruktion auf Dauer Schäden davonträgt.
Ein Produkt welches auch ich bei meinem letzten Projekt zu Hause benutzt habe ist die Selitac 3 mm Verlegeunterlage*. Die zusammenhängenden Faltplatten lassen sich meiner Meinung nach nämlich deutlich angenehmer verlegen als die aufgerollten Produkte. Auch das aufgedruckte Schneideraster hilft beim Anpassen der Unterlage.
Natürlich kannst du die Selitac Unterlage auch auf mineralischen Unterböden verwenden. Hier musst du zuvor zusätzlich noch eine solche Dampfsperre* verlegen!
Trittschalldämmung bei Fußbodenheizung?
Uns erreicht häufig die Frage, ob die Verlegung einer Trittschalldämmung auch in Kombination mit einer Fußbodenheizung problemlos möglich ist. Dazu musst du wissen, dass eine Trittschalldämmung grundsätzlich auch wärmedämmende Eigenschaften hat.
Damit du nach wie vor umfänglich von deiner Fußbodenheizung profitieren kannst, musst du vor dem Kauf unbedingt auf den sogenannten Wärmedurchlasswiderstand achten! Dieser gibt an, wie viel Widerstand die Unterlage gegen das Durchströmen von Wärme liefert.
Damit die Fußbodenheizung effizient arbeitet, muss der Wert möglichst gering sein. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Unterlagen, die speziell auf diese Problematik ausgelegt sind.
Eine gute Wahl als Unterlage für Parkettböden mit einer Fußbodenheizung wäre etwa die SELITBLOC 1,5 mm GripTec* oder alternativ die ewifoam 3-in-1 Trittschalldämmung*.
Material der Trittschalldämmung
Die meisten im Handel verfügbaren Dämmunterlagen bestehen aus Kunststoff oder Kork. Die Unterlagen aus Kunststoff sind dabei vor allem als XPS Faltplatten oder als ausrollbare PE-Schaumfolie erhältlich.
Früher galt: Je dicker die Trittschalldämmung, desto größer der Schallschutz bei Parkett. Dank zahlreicher Fortschritte in diesem Bereich, sind neuere Produkte allerdings um einiges dünner und gleichzeitig auch effektiver.
Wer hingegen auf natürliche Baustoffe setzen möchte, muss sich für eine Trittschalldämmung aus Kork entscheiden. Diese ist im Vergleich zu den Varianten aus Kunststoff nicht ganz so flexibel, weswegen die Verlegung auch mehr Zeit und Mühe abverlangt. Eine gute Wahl ist unter anderem die Haro Kork-Isolierrolle*.
Mehr Informationen zu diesem Thema liest du in unserem Beitrag „Kork als Trittschalldämmung“.
Lässt sich der Schallschutz von Parkett im Nachhinein verbessern?
Eine Trittschalldämmung ist zwar ideal für Parkettböden, die noch nicht verlegt wurden, aber was kann man tun, wenn bereits ein Parkettboden vorhanden ist?
Du musst im Prinzip zwischen zwei Optionen abwägen:
- Die teure Variante beinhaltet den Rückbau des Parkettbodens und die Ergänzung einer geeigneten Trittschalldämmung. Damit schaffst du das Problem auf der gesamten Bodenfläche aus dem Weg.
- Die günstigere Methode ist die strategische Platzierung von Flächenteppichen auf den kritischen Stellen wie etwa im Flur, allerdings ist diese Option natürlich nicht so elegant und unauffällig wie eine Trittschalldämmung. Für Mieter stellt dies aber manchmal trotzdem eine valide Option dar.
Flächenteppiche sind eine effektivste Methode, um den Lärm auf Ihren Böden zumindest an bestimmten Orten zu reduzieren. Je dicker der Teppich ist, desto besser wird er den Lärm absorbieren.
Auf diese Weise werden Geräusche gedämpft, bevor sie überhaupt die Möglichkeit haben, in die Wände einzudringen und sich so auch in die anderen Bereiche des Hauses zu übertragen.
Natürlich hat die Verlegung eines Teppichs die Konsequenz, dass du Teile deines Parkettbodens abdecken musst. Wenn du jedoch nicht auf die Schönheit deines Holzbodens verzichten wollen, nur um die Geräuschkulisse des Trittschalls zu dämpfen, musst du den Bodenbelag der passenden Unterlage leider neu verlegen.
*Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel Affiliate-Links enthält. Dadurch entstehen Ihnen selbstverständlich keine Mehrkosten. Sie unterstützen damit lediglich diese Website und helfen uns, zukünftige Artikel zu ermöglichen.