Im Vergleich zu vielen anderen Bodenbelägen handelt es sich bei einem Parkettboden um einen Bodenbelag, der natürlich ist und sich im Laufe der Zeit durch viele Einflüsse verändern kann. Bei diesen Einflüssen muss zwischen natürlich auftretender Verfärbungen des Parketts und durch eigenes Handeln verursachte Färbungen unterschieden werden.
Dies alles kann zu stark sichtbaren Farbunterschieden auf Ihrem Holzboden führen, doch was die genauen Gründe dafür sein können, ob diese tatsächlich ein Problem darstellen und wie Sie diese Unterschiede ausgleichen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Wodurch kann sich Parkett verfärben?
Farbunterschiede auf Dielenböden können theoretisch aus vielerlei Gründen entstehen, die Hauptursache für die Verfärbung von Parkett ist aber das Licht der Sonneneinstrahlung!
Sonneneinstrahlung Schuld an Farbunterschieden
Hauptverantwortlich dafür, wieso sich Parkett verfärbt, ist der natürliche Abbau einer der Hauptbestandteile von Holz: Lignin. Weil das Holz nach dem Fällen und Verarbeiten kein Lignin mehr bilden kann, fällt so unter anderem der natürliche Schutz gegen UV-Strahlung weg.
Das heißt im Klartext, dass ein Parkettboden ein natürliches Produkt ist, bei dem Sie optische Veränderungen bei Ihrer Auswahl einplanen müssen! Bevor Sie sich für einen Bodenbelag entscheiden, empfehle ich ausdrücklich immer, dass Sie sich zuerst Gedanken darüber machen, wie die Sonneneinstrahlung sich in Ihren Räumlichkeiten verhält.
Gerade in Räumen mit großen Fenstern und in südlicher Ausrichtung muss mit Veränderungen in der Farbnuance gerechnet werden. Ihnen muss also nicht nur die Farbe des Parkettbodens im Ausstellungsraum beim Kauf gefallen, sondern auch die Farbe, die Ihr Boden nach einiger Zeit haben wird!
Wie schnell diese Farbveränderungen eintreten, ist natürlich von vielen Faktoren (Ausrichtung, Fenstergröße, Sonnenstunden, Positionierung von Möbeln, usw.) abhängig, tritt aber bei diesem Naturprodukt IMMER ein.
Sollten Sie einen Teppich, Läufer oder Möbel in dem Bereich stehen haben, in dem die Sonne oft in Ihr Zimmer strahlt, werden Sie große Farbunterschiede bemerken, wenn Sie die Möbel umstellen wollen. Gut vergleichbar ist das mit unserer Haut, diese wird durch direkt Sonneneinstrahlung auch brauner.
Tragen wir jedoch ein Shirt, so verändert sich die Haut dadrunter nicht und wenn wir es ausziehen, fällt der Farbunterschied direkt auf. Liegen wir jetzt aber längere Zeit am Strand, so gleicht sich die Haut mit der Zeit an und der Unterschied verschwindet.
So ähnlich verhält es sich auch auf einem Parkettboden, dass bedeutet also bei der Entfernung eines Teppichs wird sich die Farbe des Holzes anpassen, wenn Sie etwas Geduld haben. Um das bei kleinen Flächen wie unter Tischbeinen oder Teppichläufern ein wenig zu vermeiden, können Sie diese regelmäßig um einige Zentimeter verschieben, somit hat der Holzboden ein wenig Zeit, sich farblich an die Umgebung anzugleichen.
So reagieren die beliebtesten Holzarten auf UV-Strahlung
Wie bereits erwähnt, reagieren alle Holzarten nicht auf ein und dieselbe Weise auf Sonneneinstrahlung. Manche Holzarten werden heller, andere dunkler und manche vergilben sogar durch Sonnenstrahlen. Die grobe Merkformel dafür lautet:
Dunkle Holzböden werden im Laufe der Zeit immer heller, während helle Hölzer dunkler werden. Eine Lackschicht auf dem Parkett bietet übrigens keinen Schutz gegen Verfärbungen aufgrund von Licht.
Hierbei handelt es sich nämlich fast immer um Klarlack, durch den die Strahlen einfach hindurchkommend können. Viele wissen das tatsächlich nicht und sind über diese Information erstaunt, behalten Sie das bei der Planung also im Hinterkopf.
Gebeizte Oberflächen, die dadurch mit Farbpigmenten behandelt worden sind, werden sich hingegen durch UV-Einstrahlung viel weniger verändern!
Hier eine kurze Aufzählung, wie sich die beliebtesten Holzarten verhalten:
- Ahorn, Esche, Fichte, Erle, Kiefer und Buche werden normalerweise immer dunkler
- Birne, Kirsch, Eiche, Wenge, Roteiche hellen im Laufe der Zeit immer mehr auf
- bei weiß eingefärbten Parkett kommt es in abgedeckten Bereichen zu einer Dunkelvergilbung
- ein Sonderfall ist Doussie, der Boden wird zunächst dunkler und hellt dann im Laufe der Zeit immer mehr auf
Einige Beispiele, wie sich die verschiedenen Holzarten über die Jahre hin verändern, finden Sie auf in diesem Beitrag der Kollegen von „Haro“.
Andere mögliche Gründe für Verfärbungen von Holzböden
Großflächige Flecken durch Unfälle
Wegen diverser Zwischenfälle im Haushalt können besonders auf geölten Parkettböden großflächige Flecken entstehen. Unter anderem können Wasserschäden durch Rohrbruch, Fettflecken, Urin von Haustieren und andere Missgeschicke zu diesen Umständen führen. Das ist zwar sehr ärgerlich, kann aber in den meisten Fällen tatsächlich behoben werden.
Wie genau Sie dabei vorgehen müssen haben wir für die Fälle von Fettflecken, als auch Urinflecken und natürlich auch Wasserschäden in eigenen Artikeln für Sie zusammengefasst.
Falsche Reinigung
Diese Art der Verfärbung entsteht zumeist durch die Verwendung von zu viel Wasser bei der Bodenreinigung. Generell sind Holzböden jeder Art nur nebelfeucht zu wischen (das gilt vor allem für geöltes Parkett)!
Besonders anfällig dafür ist Stabparkett durch zu viel gebrauch von Wasser sammelt sich Schmutz und Staubpartikel vermehrt an den Fugen und saugt sich dort ein. Dadurch kommt es nach einiger Zeit in diesen Bereichen zu dunklen Verfärbungen, die durch die Fugen sehr tief in das Holz eindringen können.
Folgende Reinigungsmittel empfehle ich für lackierte und geölte Holzböden:
Bei geölten Holzböden sollten Sie für die Pflege und die routinemäßige Reinigung unbedingt eine Holzbodenseife verwenden. Nach der Anwendung wirkt der Holzboden optisch wie frisch geöl. Außerdem dunkelt das Holz bei regelmäßiger Anwendung weniger schnell nach.
- Reinigung, Vollpflege und Zwischenpflege aller natur geölten Hölzer
- Grundbehandlung von Weichholzböden, Reinigung lackierter Böden ebenfalls geeignet
- aus natürlichen Pflanzenfetten hergestellt, Baubiologisch empfohlen vom IBR
Für lackierte Holzböden empfehle ich hingegen den allseits beliebten Parkettreiniger der Firma Bona. Der Reiniger bekommt wirklich jeden lackierten Parkettboden sauber, ohne dabei irgendwelche Rückstände auf der Oberfläche zu hinterlassen.
- Der Bona Parkettreiniger ist ein gebrauchsfertiger Sprühreiniger.
- Er ist speziell für versiegelte und gewachste Holzböden geeignet.
Hohe Luftfeuchtigkeit
Bei Holzarten mit einem niedrigen pH-Wert (amerikanischer Kirschbaum, Eiche) kann eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum auch zu Verfärbungen führen. Der Grund hierfür ist die hohe alkalische Belastung ausgehend von frisch verputzen oder gestrichenen Wänden.
Gerade Neubauten oder sanierte Objekte, die lange nicht Betreten und gelüftet werden, sind dafür besonders anfällig. Gerade in Europa ist aber regelmäßiges Lüften völlig ausreichend, um die Luftfeuchtigkeit auf einem normalen Level zu halten.
Wie lassen sich Farbunterschiede auf Parkett beheben
Wenn Sie diese Verfärbungen auf älterem Parkett stören, weil diese z. B. durch Verschiebung von Möbel oder Teppichen sehr sichtbar werden, kann diese zwar entfernt werden, das ist allerdings leider etwas aufwendig.
Als einfache Zwischenlösung kann ich hingegen nur zwei Optionen empfehlen. Zum einen das regelmäßige Verschieben der in dem Bereich stehenden Gegenstände (Tischbeine, Teppiche,…), sodass sich die Bereiche immer farblich aneinander angleichen können.
Zum anderen ist die regelmäßige Pflege sehr wirksam und lässt Sie diese Verfärbungen nicht mehr so leicht erkennen. Wichtig ist das regelmäßige Nachölen von geölten Parkettböden sowie natürlich auch eine Lackauffrischung bei lackiertem Parkett.
Bei Flecken, die durch Feuchtigkeit entstanden sind, sowie anderen großflächigen Flecken kann auf lackiertem Parkett das Abschleifen mit anschließendem Beizen des Bodens in einer dunkleren Farbe das Aussehen verbessern. Auf geöltem Parkett ist der Einsatz eines dunkleren Parkettöls eine Möglichkeit, dem Problem entgegenzuwirken.
Eine vollständige Beseitigung dieser Farbunterschiede ist jedoch nur mit dem Abschleifen des Holzbodens möglich. Natürlich ist das mit einem hohen Aufwand verbunden und wird meistens von Fachmännern durchgeführt, allerdings ist ein Parkettboden natürlich auch für diese Option ausgelegt, also können Sie das natürlich nutzen. Diesen Schritt sollten Sie aber wirklich erst bei SEHR auffälligen Verfärbungen vornehmen.
Bei Zimmern mit vielen großen Fenstern und hoher Sonneneinstrahlung sollte also eher auf viele Teppiche und Läufer verzichtet werden, um bei einer Umgestaltung in Zukunft dieses Problem nicht so gravierend ausfällt. Wie Sie einen Gelbstich auf lackierten Parkettböden vermeiden, lesen Sie in folgendem Beitrag:
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