Größere Wassermengen sind eindeutig der schlimmste Feind eines jeden Parkettbodens. Die Ursachen eines solchen Schadens könnten aber Unterschiedlicher nicht sein. Sie reichen von unsachgemäßer Parkettreinigung über Wasserrohrbrüche bis hin zu einfachen Missgeschicken. Während einige Vorfälle also direkt erkennbar sind, bemerkt man andere leider meist erst, wenn es schon zu spät ist.
Bei so vielen unterschiedlichen möglichen Ursachen gibt es natürlich für jeden Fall auch eine individuelle Lösung. So besteht tatsächlich die Möglichkeit (in den allermeisten Fällen) den Wasserschaden zu beheben und Ihren Parkettboden zu reparieren. Doch egal um welchen Fall genau es sich handelt, schnelles Handeln ist immer gefragt.
Oberflächliche Wasserschäden beheben
Natürlichen sollten Wasserschäden nach Möglichkeit vermieden werden, denn wenn es doch passiert, sind leider aufwendigere Maßnahmen erforderlich und über das einfache Reinigen und Wegwischen hinausgehen.
Als grobe Faustregel gilt hier: Je dunkler der Wasserfleck, desto weiter ist die Feuchtigkeit bereits in das Holz eingedrungen.
Kleinere Wasserflecken auf Parkett entfernen
Sie sollten das Wasser auf dem Parkettboden schnellstmöglich wegwischen, sodass es nicht weiter in das Holz eindringen kann, es zählt quasi jede Sekunde.
Anschließend muss durch Lüften gute Voraussetzungen für das Trocknen geschaffen werden. Sie sollten hierfür einen möglichst guten Durchzug kreieren. Wenn die Außentemperaturen gerade aufgrund einer kälteren Jahreszeit frisch sind, empfehle ich zusätzlich durch das Aufdrehen der Heizung, für genügend Wärme zu sorgen.
Die Wärme unterstützt und beschleunigt den Trocknungsprozess erheblich. Die Dauer einer solchen Maßnahme ist natürlich abhängig von der Schwere und Umfang des Schadens, Sie können aber schon von einigen Stunden ausgehen.
Im Anschluss ist der Boden noch mit einem Parkettpflegemittel Ihrer Wahl (z.B. dem BONA PARKETTREINIGER*) zu behandeln!
Größere Wasserschäden beheben
Sollte der betroffene Bereich größer sein oder schon länger unter Wasser stehen, so reicht einfaches Lüften leider bei Weitem nicht mehr aus. Hier ist der Einsatz eines sogenannten Bautrockners gefragt, dieser ist in der Lage, die dem Parkettboden die Feuchtigkeit wieder zu entziehen (Sie sollten zuvor mit Ihrer Versicherung sprechen, oftmals werden Kosten übernommen!).
Bautrockner können bei vielen größeren Baumärkten und lokalen Fachmärkten gegen Gebühr geliehen werden. Während der Anwendung müssen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen, alle Türen und Fenstern in dem Raum geschlossen werden, auch sollten Sie Möbel, Vorhänge und Pflanzen aus dem Raum entfernen.
Achtung: Zusätzlich zum Parkettschaden kann es zudem zu Schimmelbildung kommen! Je länger der Schaden unerkannt geblieben ist und je höher die Luftfeuchtigkeit in dem entsprechenden Zimmer ist, desto wahrscheinlicher ist leider auch ein Schimmelbefall. Während sich ein leichter Befall auf der Oberfläche noch mit gängigen Mitteln, wie Spiritus oder Spezialreiniger gut behandeln lässt, ist das bei einem tieferen Befall deutlich schwieriger. Hier ist der Schimmel meist schon in die Holzstruktur eingedrungen und nur ein umfangreiches Abschleifen des Bereichs kann eine Abhilfe schaffen.
In diesem Fall sollten Sie nach Möglichkeit auch den darunter liegenden Estrich untersuchen. Scheuen Sie sich auch auf keinem Fall davor, in dieser Situation einen Fachmann zu beauftragen. So sind Sie auf der sicheren Seite!
Unterschied bei geöltem und lackiertem Parkett
Es ist grundsätzlich so, dass es durch die zusätzliche Schutzschicht des lackierten Parkettbodens länger dauert, bis hier ein Wasserschaden entsteht. Kleinere Verfärbungen sind auch noch relativ simpel mit einem Retuschierstift* aus dem Fachmarkt zu beheben, wobei bei größeren Wasserschäden als Besitzer eines lackierten Holzbodens ziemlich schnell erheblichen Aufwand haben werden.
Der große Vorteil des geölten Parkettbodens besteht nämlich darin, dass Sie entstandene Schäden punktuell bearbeiten können. Bei lackiertem Boden sind Sie gezwungen, den kompletten Raum oder Bereich abzuschleifen und neu zu lackieren, denn ein punktuelles Abschleifen einer Lackschicht ist ohne große optische Einbuße (hierzu zähle ich vor allem die Verfärbung und Abnutzung des benachbarten Bodens) nicht einfach so möglich. Geöltes Parkett kann hingegen durch Parkettöl* schnell optisch angeglichen werden.
Exkurs: Wie Sie Flecken von geöltem Parkett entfernen können, lesen Sie hier!
Wasserschaden unter dem Parkett
Diese Art des Schadens wird leider meistens erst dann entdeckt, wenn es bereits zu spät ist. Verantwortlich dafür ist in vielen Fällen ein Bruch in einem Heizungs- oder Wasserrohr. Deutliche Anzeichen hierfür sind dunkle Flecken und das nach oben wölben einzelner Holzdielen.
Bevor Sie Maßnahmen ergreifen, sollten Sie zu aller erst bei Ihrer Versicherung anfragen, ob für einen solchen Fall Kosten übernommen werden können. Das Wichtigste in diesem Fall ist es, die Ursache zu lokalisieren und schnellstmöglich zu beseitigen. An der betroffenen Stelle muss der Parkettboden entfernt werden, um den Unterboden begutachten zu können, nur so können Sie ausschließen, dass sich Wasser und Feuchtigkeit nicht doch in einem viel größeren Radius verteilt hat.
Sie sehen also, es handelt sich hierbei um sehr zeit- und arbeitsintensive Maßnahmen, ich empfehle (besonders bei wenig Kenntnis!) auf einen Fachmann zurückzugreifen. In den allermeisten Fällen ist zudem noch der Parkettboden an der entsprechenden Stelle durch den erheblichen Wasserschaden extrem beschädigt und muss vollständig ersetzt und neu verlegt werden. Um den neuen Parkettboden an dieser Stelle optisch an Ihren alten Boden anzupassen, haben Sie die Möglichkeit durch ölen oder lackieren farblich anzugleichen.
So vermindern Sie das Risiko
Vor unfreudigen Ereignissen wie einem Rohrbruch oder einer Überschwemmung gibt es natürlich leider keinen wirksamen Schutz. Sie können jedoch mit scheinbar kleinen Veränderungen viel dazu beitragen, dass Ihr Parkettboden vor einigen Gefahren besser geschützt ist.
Hierzu zählen zum Beispiel:
- Eingangsmatten zum Schuhe abwischen an jedem Eingang
- Unterlagen für Waschmaschinen und Kühlschränke
- eine Bodenschutzmatte für den Bereich vor der Spüle
- Untersteller für Zimmerpflanzen und Trinkschalen von Haustieren
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