So renoviert man einen Parkettboden

Auch auf Parkett zeigen sich im Laufe der Jahre Abnutzungserscheinungen in Form von Dellen, Kratzern oder Verfärbungen. Dabei hat ein Parkettboden jedoch einen bedeutenden Vorteil gegenüber anderen Böden: Er kann vollständig in seinen ursprünglichen Anfangszustand versetzt werden und so wieder mit neuem Glanz erstrahlen.

Egal ob vollständige Renovierung eines Parkettbodens, das Abschleifen oder kleinere Ausbesserungen von Kratzern und Flecken, auf einem Holzboden ist so ziemlich jede Problembehebung möglich.

Die genauen Schäden bestimmen

Bevor Sie sich ans Werk machen und das Parkett aufarbeiten, sollten Sie erst einmal den Boden genau inspizieren und einige wichtige Punkte in Erfahrung bringen.

  • Um welche Beschichtung handelt es sich? (geölt oder lackiert)
  • Sind eventuell Verfärbungen oder Unebenheiten vorhanden?
  • Handelt es sich nur um Kratzer, oder sind im Parkett sogar Risse/Löcher entstanden?
  • Wie dick ist die Nutzschicht ihres Parkettbodens? (pro Abschleifvorgang werden etwa 0,5 mm dieser Nutzschicht entfernt)

Vollständig verklebte Böden können übrigens bei einem kleinen Schaden auch direkt am Schadensort ersetzt werden. So können zum Beispiel bestimmte Dielen einfach ausgetauscht werden, ohne dass eine Oberflächenbehandlung notwendig ist.

Ein geölter Parkettboden hat hier klare Vorteile gegenüber einem lackierten Parkett. Kleinere Kratzer lassen sich hier wesentlich einfacher beseitigen und nach erledigter Arbeit ist der Boden mit etwas Parkettöl schnell wieder versiegelt. Generell fallen solche Kleinigkeiten wie Dellen und Kratzer auf geölten Boden auch viel weniger auf.

Kleinere Probleme auf Parkett beheben

Die Ausbesserung von kleinen Macken ist lediglich bei geölten Parkett möglich, ein lackierter Parkettboden benötigt leider einen kompletten Abschliff der Oberfläche. Falls Sie also einen lackierten Parkettboden haben, können Sie gleich zum Unterpunkt „Größere Parkettflächen renovieren“ springen.

Generell ist bei der Vorgehensweise zwischen Kratzern und Verfärbungen sowie Rissen und kleinen Löchern auf der anderen Seite zu unterscheiden.
Kleine Verfärbungen können am einfachsten mit einem Intensivreiniger* oder auch einem Schmutzradierer* bekämpft werden. Bei Kratzern empfehle ich, die Stelle mit Parkettöl gründlich einzureiben, bis der Kratzer verschwindet.

Bei tieferen Kratzern ist eventuell auch ein leichtes Abschmirgeln der Oberfläche mit Stahlwolle/feinem Schleifpapier von Nöten, anschließend die betroffene Stelle einfach wieder mit Parkettöl behandeln.


Siehe dazu auch meinen detaillierten Beitrag zu dem Thema „Flecken auf geöltem Parkett entfernen“.


Bei Rissen und Löchern im Parkett wird mit speziellen Reparatur-Sets* (meist auf Hartwachs-Basis) oder Holzpaste* gearbeitet. Beide Produktvarianten zum erneuern und kitten der Dielen bzw. Parkettstäbe können selbstverständlich käuflich erworben werden. Beides funktioniert ziemlich einfach, die Holzpaste ist in vielen unterschiedlichen Farbtönen verfügbar und wird mit Überschuss in das Loch gegeben. Bereits nach einer halben Stunde ist die Masse trocken und kann schon 3 Stunden später mit Öl oder Lack versiegelt werden.

Das Reparatur-Set enthält Wachs in verschiedenen Farben. Mit dem mitgelieferten Wachsschmelzer erhitzen Sie das für Ihren Riss benötigte Wachs. Sie mischen sich die für Ihren Boden passende Farbe einfach aus den im Set enthaltenen Wachsfarben zusammen. Sobald das Wachs flüssig ist, wird es in den Riss gegeben und ist nach dem Austrocknen äußerst widerstandsfähig.

Bei beiden Varianten sollte danach die Oberfläche mit Hilfe von feinem Schleifpapier oder Stahlwolle glatt geschmirgelt und anschließend geölt oder versiegelt werden.

Größere Parkettflächen renovieren

Handelt es sich um großflächige Probleme, oder hat Ihr Boden schon viele Jahre hinter sich, hilft nur das vollständige Abschleifen – vorausgesetzt, die Nutzschicht Ihres Parketts ist noch stark genug – und Neuversiegeln bzw. Ölen des Parkettbodens. Ein Boden mit einer 4 mm starken Nutzschicht kann übrigens etwa 2 bis 3 mal abgeschliffen werden. Da dies nur selten notwendig ist, wird Parkett nicht umsonst als „Mehrgenerationsboden“ bezeichnet.

Es ist übrigens völlig normal, dass Parkett nach dem abschleifen, kitten oder aufarbeiten geölt bzw. neu versiegelt werden muss. Nur dadurch wird der Schutz aufrecht erhalten und der Holzboden ist für zukünftige Belastung gut gewappnet.

Falls Sie keine Erfahrung in diesem Bereich haben, empfehle ich ausdrücklich, für das Renovieren eines Parkettbodens einen Fachmann dazu zu holen bzw. zu engagieren. Der Vorgang braucht einiges an Zeit, Genauigkeit und spezielle Maschinen. Es ist absolut keine Schande, sich hier helfen zu lassen!

Auch sollten Sie hier eine kurze Kosten-Nutzen-Rechnung machen. Ist es wirklich so viel teurer, einen Fachmann zu beauftragen, als sich alle Geräte selber zu leihen, viel länger zu brauchen und Gegenfalls noch Fehler korrigieren zu müssen?

Falls Sie sich dieser Aufgabe gewachsen sehen oder schon Erfahrungen gesammelt haben, ist das natürlich eine gute Gelegenheit, um Geld zu sparen.
Wichtig ist hier vor allem die Berücksichtigung über der Feder, damit es zu keinem Durchschleifen der Deckschicht des Parkettbodens kommen kann. Dazu wird am weniger sichtbaren Rand eine kleine Stichprobe entnommen.

Eine detaillierte Schritt-für-Schritt Anleitung finden Sie hier auf der Seite vom OBI-Magazin.


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2 Kommentare zu „So renoviert man einen Parkettboden“

  1. Meine Freundin und ich wollten unser Wohnzimmer samt Parkett renovieren. Wir wissen allerdings nicht, welche Bodenbeschichtungen wir haben. Gibt es da einen Tipp, wie man das herausfinden kann?

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