Um lange Freude an Ihrem schönen Parkettboden zu haben, sollten Sie bereits bei der Verlegung auf die besonderen Eigenschaften von Holz acht geben. Besonders die ausreichend breiten Dehnungsfugen spielen bei dem natürlichen Rohstoff Holz eine zentrale Rolle.
Unter einer Dehnungsfuge versteht man den Abstand zwischen dem Parkett und Wänden bzw. Übergängen zu anderen Bodenbelägen wie etwa Fliesen. Die Dehnungsfuge sorgt dafür, dass sich das Holz ausreichend Bewegungsspielraum hat und unterstützt eine Trittschalldämmung bei der Verminderung der Schallübertragung.
Als natürlicher Rohstoff ist Holz für das sogenannte Quell- und Schwindverhalten bekannt. Schwankungen bei der Luftfeuchtigkeit und Temperatur verursachen das Ausdehnen bzw. Zusammenziehen des Parketts.
Zu schmale Dehnungsfugen führen schnell zu einer großen Spannung auf dem Parkett. Nicht selten sind knarrende Geräusche, Risse und Spaltenbildung die unerfreuliche Folge dessen. Im schlimmsten Fall können sich sogar einzelne Dielen lösen bzw. die Klick-Verbindungen brechen.
Wie groß muss eine Dehnungsfuge bei Parkett sein?
Die meisten Dehnungsfugen im Parkett haben eine Breite im Bereich von 8 – 20 mm. Für die Ermittlung der Fugenbreite ist die Verlegeart des Parketts und teilweise auch die Möblierung entscheidend.
So benötigt vollflächig verklebtes Parkett eine schmalere Fuge als schwimmend verlegtes Parkett, da es sich aufgrund der festen Verbindung zum Boden weniger stark ausdehnen kann. Sollen später im Raum sehr schwere Küchen- oder Wandschränke stehen, ist es sinnvoll, die Fuge einige Millimeter breiter einzuplanen.
Die grobe Faustregel zur Bestimmung der Größe der Dehnfuge lautet daher:
Wie breit muss eine Dehnungsfuge sein?
Verklebtes Parkett: Breite des Zimmers in Metern x 2 = Mindestbreite der Dehnungsfuge in mm
Schwimmendes Parkett: Breite des Zimmers in Metern x 3 = Mindestbreite der Dehnungsfuge in mm
Rechenbeispiel: Ein 3,5 Meter breiter Raum sollte also bei vollflächig verklebter Verlegung mindestens eine Dehnungsfuge von 7 mm Breite besitzen. Handelt es sich um schwimmend verlegtes Parkett, so sollte die Mindestbreite der Dehnfuge ca. 10 mm betragen.
Achtung: In großen Räumen mit mehr als 12 m Länge oder 8 m Breite (bei schwimmend verlegtem Parkett ab 6 m Breite!), sollte sicherheitshalber zusätzlich eine Bewegungsfuge mittig im Raum verlaufen.
Um beim Verlegen gleichmäßige Dehnfugen zu gewährleisten, kommen üblicherweise Holzkeile zum Einsatz.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Sie die Dehnungsfugen für Ihr Parkett im Zweifel lieber einige Millimeter breiter einplanen sollten. Die Fugen im Nachhinein zu verbreitern ist nämlich äußerst mühselig und macht keinen Spaß!
Sollten Sie Schwierigkeiten bei der Ermittlung der benötigten Parkettmenge haben, hilft Ihnen unser Parkettmengenrechner bestimmt weiter. Der Rechner berücksichtigt neben der Breit der Fuge auch noch die gewünschte Verschnittmenge:
Vorsicht bei Fußbodenheizung: Ist der Einbau einer Fußbodenheizung in einem größeren Raum geplant, so verfügt üblicherweise auch der Estrich über Dehnungsfugen. Damit alles reibungslos klappt, ist es wichtig, dass die Dehnungsfugen auch im Parkett zusätzlich an diesen Stellen verlaufen!
Wie lassen sich Dehnungsfugen abdecken?
Verständlicherweise möchten viele aus ästhetischen und praktischen Gründen die Dehnungsfugen nach Möglichkeit Abdecken oder in den Raum integrieren.
Hier gibt es zwei Optionen. Zum Abdecken der Dehnungsfugen können Sockelleisten an Wänden und Schienen oder Übergangsleisten z. B. an Türen zum Einsatz kommen. Drei kurze Beispiel:
- Vielseitig und zeitlos: Die Hamburger Bodenleiste eignet sich für viele Böden wie PVC Vinyl, Laminat oder Parkett und verschönert mit ihrem eleganten Design und geschwungenen Formen jeden Raum
- Einfache Montage: Die Holzleisten können mithilfe der KGM ExPress Clips befestigt oder alternativ an die Wand geschraubt oder geklebt werden – Kabel werden im Kabelkanal einfach unsichtbar verstaut
- Die weiße Sockelleiste aus hochwertigem PVC passt super zu allen Bodenbelägen und Wandfarben und kann einfach und schnell an der Wand verschraubt werden. Dafür ist bereits eine Montagelochung im Profil vorgesehen.
- Vorteil: Im Gegensatz zu anderen Profilen ist die Sockelleiste als Kabelkanal konstruiert und ermöglicht die unsichtbare Kabelführung. Damit kann man die Elektroinstallation problemlos erneuern und ausbauen.
- Prinz PS400 PEP Übergangsprofil 415 -90 cm – Praktisch – Elegant – Perfekt
- Von extrem dünnen Belagstärken bis zu starken Fertigparkettböden ist dieses Profilsystem universell einsetzbar und deckt damit eine einzigartige Bandbreite ab.
Alternativ lassen sich Dehnungsfugen jedoch auch mit einer farblich passenden Fugenmasse auffüllen, falls Sie auf Sockelleisten verzichten möchten.
- Überstreichbar
- Silikonfrei
Sollten Sie sich für Sockelleisten entscheiden, sollten Sie zuerst die genaue Fugenbreite festlegen, bevor Sie die Leisten erwerben. Auf diese Weise kommen Sie nicht in die Versuchung, die Größe der Dehnfuge von der Breite der Leiste abhängig zu machen.
Lassen sich Dehnungsfugen im Nachhinein vergrößern?
Leider kann es durch Fehleinschätzung immer wieder mal vorkommen, dass die Dehnfuge des Parketts nachträglich vergrößert werden muss. Mit den richtigen Werkzeugen lässt sich das gut umsetzen.
Zum Verbreitern der Dehnfugen eignet sich am besten eine Kombination aus einer Tauchsäge* (bzw. Tauchkreissäge) mit Führungsschiene für die Längen und dem allseits bekannten Fein Multimaster* (alternativ Multifunktionstool) für alle Ecken und Kanten.
Falls Sie die entsprechenden Geräte und das Zubehör nicht besitzen und auch nicht extra erwerben wollen, gibt es die Möglichkeit, sie bei einem Baumarkt oder Geräteverleih gegen Gebühr auszuleihen.
*Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel Affiliate-Links enthält. Ihnen entstehen selbstverständlich keine Mehrkosten, Sie unterstützen dadurch lediglich diese Webseite und ermöglichen weitere hilfreiche Beiträge.