Darf man Parkett auf Teppich verlegen?

Recht häufig liest man von folgender Annahme:

„Ein bereits vorhandener Teppichboden bietet theoretisch die Voraussetzung, dass Fertigparkett mit Klicksystem schwimmend auf dem Teppich verlegt werden kann.“

Trotz dieser vielversprechenden Aussage erfolgt die Parkettverlegung in der Praxis nicht auf diese Weise. Obwohl man sich durch den bereits vorhandenen Teppich theoretisch viel Arbeit spart, hat das Verlegen von Parkett auf einem Teppich leider einige gravierende Nachteile. Woran liegt das?

Eignet sich Teppich als Ersatz für eine Trittschalldämmung?

Eine Trittschalldämmung wird meist nur in Verbindung mit einem schwimmend verlegten Fertigparkett mit Klickverbindung benötigt. Da massives Parkett verklebt werden muss, kommt das auf einem Teppich sowieso nicht infrage.

Lange Zeit wurde die Entfernung eines alten Teppichbodens als unnötig erachtet, da man sich auf diese Weise die Trittschalldämmung unter dem Parkett sparen kann. Wer dieser Annahme gefolgt ist, dem wurde wohl nach einiger Zeit schmerzhaft bewusst, dass man hier am falschen Ende gespart hat.

Einen neuen Parkettboden auf einem Teppich zu legen, hat gleich aus mehreren Gründen negative Auswirkungen auf die Stabilität und die Hygiene des Bodenbelags. Im schlimmsten Fall führt das leider sogar zu irreversiblen Schäden am Parkettboden.

Welche Nachteile hat es nun also konkret, Parkett auf Teppich zu verlegen?


Tipp: Damit Sie bei dem Kauf des Parketts nicht zu viel bezahlen, sollten Sie zuvor die notwendige Parkettmenge und den dazugehörigen Verschnitt planen. Unser Parkettrechner hilft Ihnen dabei:


Teppich ist kein fester Untergrund für Parkett

Damit Sie sich lange an Ihrem neuen Parkett erfreuen können, muss auch die Unterbodenkonstruktion dementsprechend langlebig und stabil sein.

Hier liegt das Hauptproblem eines Teppichs, da nicht gewährleistet werden kann, dass dieser sich gleichmäßig stark abnutzt. Gerade die Beschichtungen an der Rückseite eines Teppichs ist lange nicht so langlebig wie die Lauffläche.

Sobald diese Beschichtungen spröde werden, gibt der Teppich an den betroffenen Stellen stärker nach. Hierunter leidet die Stabilität des Parketts, da es in diesen Bereichen hohl liegt und es zu einer zunehmenden Spannung an der Oberfläche des Holzbodens kommt.

Zudem besteht immer das Risiko, dass ein Teppich Feuchtigkeit zieht bzw. schon gezogen hat. Sobald das darüber liegende Parkett diese Feuchtigkeit aufnimmt, kann es sich mitunter stark verformen.

Teppich unter dem Parkett belastet die Klickverbindungen

Die meisten Teppiche bieten dem Parkett schlichtweg zu wenig Stabilität, da sie nachfedern. Sogar bei sehr dünnen Teppichböden sorgt Gehbewegung für Veränderungen an den Stoßkanten des Parketts.

Diese Belastung verursacht auf lange Sicht leider das Ausleiern der Klickverbindungen. Durch das Ausleiern der Verbindungen werden auch die Parkettfugen zunehmend sichtbar.

Was Sie gegen diese Dehnungsfugen im Parkett unternehmen können, erfahren Sie in dem folgenden Beitrag:

In besonders schweren Fällen führt die Belastung dazu, dass die Klickverbindung bzw. Nut-Feder Verbindung vollständig zerbricht und einzelne Dielen ersetzt werden müssen! Ein teures Vergnügen.

Teppich unter Parkett ist nicht hygienisch

Ein großer Teil der Nachteile hat allerdings auch hygienische Gründe. Wie stark diese ausgeprägt sind, hängt natürlich auch stark vom Zustand des Teppichs ab.

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Dass sich in Teppichen gerne mal Krümel, Haare und andere Ablagerungen verfangen, ist jedem bewusst. Dadurch wird der Teppich schnell zur Quelle eines unangenehm modrigen Geruchs oder schlimmer noch zur Brutstätte für Milben.

Indem Sie Parkett über den bereits vorhandenen Teppichboden verlegen, hat sich dieses Problem nicht von selbst erledigt. Durch den Federeffekt gelangen die Gerüche bzw. Hausstaubmilben über die Parkett- bzw. Randfugen weiterhin in die Raumluft. Allem voran für Allergiker ist das eine enorme Belastung!

Um daher im Nachhinein teure Umbauarbeiten zu vermeiden, sollten Sie den Teppich gleich vorab entsorgen und durch eine gute Trittschalldämmung ersetzen!

All diese Nachteile sind übrigens nicht nur dem Parkett vorenthalten, sondern gelten auch dann, wenn Sie Laminat oder Vinyl auf Teppich verlegen möchten.


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