Breite Fugen und Spalten auf der Parkettoberfläche erfreuen sich keiner großen Beliebtheit. Da wundert es nicht, dass sich viele dafür interessieren, wie die Fugen zwischen den Dielen geschlossen werden können.
Zwar betrifft das vor allem ältere Dielenböden in Altbauhäusern, allerdings können auch schmale Fugen bei neueren Parkettböden schnell nerven. Fugen zwischen Holzdielen stören nicht nur das Aussehen, sondern erschweren als nervige Staubfänger zudem noch die Reinigung.
Ihre Entstehung liegt in der Regel allerdings nicht an einem Materialfehler. Vielmehr handelt es sich dabei um einen natürlichen Prozess, den das Holz als natürlicher Rohstoff im Laufe der Jahre durchläuft.
Die gute Nachricht ist, dass es in vielen Fällen tatsächlich möglich ist, die unerwünschten Fugen und Rillen auf dem Dielenboden zu schließen. Wann das Auffüllen der Parkettfugen sinnvoll ist und welche Möglichkeiten es gibt, die Fugenbildung in Zukunft zu minimieren, lesen Sie in diesem Beitrag.
Wie werden Fugen im Parkett aufgefüllt?
Abhängig von der Breite der Fuge gibt es verschiedene Herangehensweisen, um die Lücken zwischen den Holzdielen zu füllen. Sind viele Bereiche des Parketts betroffen, wird diese Arbeit aufgrund des hohen Aufwands meist im Zuge der Renovierung eines Parkettbodens aufgeführt.
Schmale Fugen im Holz verschließen (bis 3mm)
Kleinere Fugen werden meist im Zuge des Schleifens von Parkett aufgefüllt. Nach dem ersten Abschliff mischt man den entstandenen Holzstaub mit wasserbasierten Fugenkit* zu einer Paste und verteilt diese mit einem Flächenspachtel auf dem Parkett. Die Fugenmasse füllt alle Spalten zwischen den Dielen wieder auf.
Der große Vorteil davon ist, dass die Fugen automatisch den passenden Farbton haben und anschließend kaum noch zu erkennen sind. Nach der Trocknungszeit erfolg ein Feinschliff, bevor der Holzboden wie gewohnt wieder versiegelt wird.
Sonderfall einzelne Fugen: Hin und wieder kommt es vor, das sich auf einer Bodenfläche nur eine einzelne Fuge bildet. In diesem Fall ist natürlich das Abschleifen des ganzen Parketts übertrieben. Hier gibt es einen anderen Lösungsansatz.
Um einzelne Lücken (bis zu 5 mm) zwischen Holzdielen zu füllen, kommt ein Fugenfüller* zum Einsatz. Die elastische Fugenmasse wird normalerweise bei Anschluss- und Dehnungsfugen z. B. bei dem Übergang zwischen Wand und Parkett verwendet, reicht zum Füllen von aufgerissenen Fugen allerdings auch gut aus.
Die Fugenfüller für Parkett ist in verschiedenen Farbtönen erhältlich, die den gängigen Holzarten nachempfunden sind.
Zum Verfugen der Lücken zwischen den Dielen benötigen Sie eine gute Kartuschenpresse, um ausreichend Druck zu erzeugen, Malerkrepp zum Schutz angrenzender Dielen und einen Glätter, um überschüssige Füllmasse abzuziehen und die Fuge optimal zu glätten.
Kartschuenpresse:
Fugenglätter zum Abziehen:
- ZUM ABZIEHEN VON SILIKON UND ACRYL – Der Fungenglätter eignet sich für Silikon, Acryl, Harz, Fugenmörtel und vieles mehr.
Damit der Fugenfüller auch gut hält und sich nicht bereits nach kurzer Zeit wieder löst, müssen Sie zuvor die Fugen gründlich säubern. Wie das funktioniert, erfahren Sie in der Anleitung unter folgendem Link:
Achtung: Sowohl das Schließen der Fugen mit einem Fugenfüller als auch das Verkitten mit Fugenkit sind normalerweise nur für fest verlegte bzw. verklebte Parkettböden und nicht für die meisten schwimmend verlegten Holzböden geeignet.
Abschleifen sowie das Auffüllen von Rillen sind bei schwimmenden Parkettböden meist keine gute Idee. Ob es für Ihren konkreten Einzelfall doch eine Lösung gibt, sollten Sie mit einem Parkettleger absprechen.
Zum Verschließen der Fugen im Parkett ist es sehr wichtig, dass Sie ausschließlich elastisches Füllmaterial verwenden. Da Holz unermüdlich „weiterarbeitet“, muss das Material problemlos in der Lage sein, sämtliche Bewegungen auszugleichen.
Exkurs: Neben der Fugenbildung frustrieren viele Parkettbesitzer häufig auch knarrende Dielen. In einem ausführlichen Beitrag unter dem folgenden Link lesen Sie, woran das liegt und was Sie dagegen tun können:
So füllen Sie breite Fugen im Parkett (ab 3mm)
Das Verfugen mithilfe eines Fugenkits oder Fugenfüllers ist üblicherweise nur bis zu einer Fugenbreite von etwa 3 Millimetern sinnvoll. Bei dieser Breite hält das Füllmaterial nicht mehr so gut und kann aufgrund der hohen Spannung bereits in der nächsten Heizperiode wieder aufbrechen.
Außerdem hat dies den Nachteil, dass breite Fugen auch nach dem Auffüllen oft noch sichtbar bleiben, da der Fugenfüller nicht einen exakt passenden Farbton besitzt. Es muss daher eine andere Lösung her.
Zum Füllen von breiten Fugen besteht die Option, dünne Holzleisten zu verwenden. Durch Leisten aus der selben Holzart werden alle existierenden Fugen quasi unsichtbar. Holzleisten sind zudem ein langfristiges Investment, da gewöhnliche Fugenfüller nach etwa 10 – 15 Jahren erneuert werden müssen.
Leider ist das Auffüllen der Fugen mit Holzleisten eine sehr aufwendige Tätigkeit, die nur eine Fachkraft ausführen sollte. Hierfür müssen nämlich die Fugen auf eine einheitliche Breite ausgefräst werden, bevor man die exakt zugeschnittenen Holzleisten behutsam zwischen die Holzdielen festklebt.
Lässt sich die Entstehung von Fugen auf Parkett verhindern?
Wie anfangs bereits erwähnt, sind die Fugen zwischen den Holzdielen ein Resultat aus dem Quell- und Schwindverhalten des Holzes. Hier kommt es vor allem darauf an, auch während der Heizperiode im Winter eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit aufrecht zu erhalten.
Am einfachsten gelingt dies mithilfe eines Luftbefeuchters. Unter Idealbedingungen bilden sich aufgerissenen Holzfugen bzw. Rillen im Dielenboden wesentlich langsamer. Welche Luftbefeuchter sich besonders gut für Parkett eignen, lesen Sie in dem folgenden Beitrag bei uns:
*Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel Affiliate-Links enthält. Ihnen entstehen selbstverständlich keine Mehrkosten, Sie unterstützen dadurch lediglich diese Webseite und ermöglichen weitere hilfreiche Beiträge.