Die Grundierung ist ein wichtiger Zwischenschritt bei der Oberflächenversiegelung eines Parkettbodens durch eine Lackschicht. Dabei wird die Grundierung kurz vor der Lackierung aufgetragen, um so den Holzboden möglichst gut auf die Versiegelung vorzubereiten.
Die Vorzüge einer Grundierung lassen sich in 3 Punkten zusammenfassen:
- Durch das Auftragen der Grundierung werden die Poren des Holzbodens gefüllt, weshalb der Lack keine Chance hat, in die Fugen und offenen Poren des Parketts einzudringen. Aus diesem Grund haftet die Versiegelung wesentlich besser und kann anschließend problemlos gleichmäßig verteilt werden.
Zudem ist es wichtig zu wissen, dass Holz sich durch Temperaturänderungen und wechselnde Luftfeuchtigkeit kontinuierlich ausdehnt und wieder zusammenzieht. Diese minimalen Bewegungen werden dem Parkett durch die Fugen ermöglicht, die aus genau diesem Grund nicht in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden sollten.
Ohne Durchführung einer Grundierung besteht aber die Gefahr, dass Parkettlack in genau diese Fugen eindringt und mehrere Dielen fest miteinander verklebt. Dabei spricht man von einer „Seitenverleimung“, durch diese das Holz sie nicht mehr „natürlich“ ausdehnen kann. Durch die erhöhte Belastung entstehen auf diese Weise große, unschöne Abrissfugen oder sogar Risse. - Ein weiterer Vorteil ist die farbliche Anpassung. Mit einer Grundierung kann nämlich der Farbton des Holzes nach Ihrer eigenen Vorstellung beeinflusst werden. Der Boden kann dadurch im Endeffekt heller bzw. dunkler gestaltet werden oder auch so, dass sein natürlicher Holzfarbton besser betont wird.
- Die Grundierung sorgt für eine klare Trennung zwischen der Lackschicht und der Holzschicht. Das ist in einigen Fällen wichtig, da bestimmte Stoffe in Hölzern zu Verfärbungen an der Lackversiegelung führen könnten. Besonders bei Tropenhölzern und auch bei der Renovierung in Altbauhäusern (viele Wachs- und Ölrückstände im Boden) ist es daher sinnvoll, für Ihr konkretes Vorhaben in einem Fachmarkt nach Rat zu fragen.
Hinweis: Einige Hersteller bieten inzwischen neue Produktvarianten an, welche eine 2 in 1 Lösung (Grundierung + Parkettlack) beinhalten. Dies hat zur Folge, dass das Auftragen der beiden Komponenten nicht mehr in zwei separaten Arbeitsschritten notwendig ist. Produkte dieser Art lassen sich am einfachsten durch einen entsprechenden Aufdruck an der Vorderseite erkennen, wie das folgende Beispiel veranschaulicht:
- Grundierung und Endlack in einem
- Sie können diesen hochwertigen Lack mittels Pinsel, Spritzpistole oder Rolle fein auftragen
- Ideal zur Versiegelung aller Parkett, Kork und Holzböden, Dielen sowie für Treppen und Paneele
Wie wird die Grundierung richtig aufgetragen?
Für die Durchführung einer Grundierung brauchen Sie lediglich eine farblich passende Parkett-Grundierung, einen Lackroller mit Teleskopstange und eine Lackwanne. Während der Arbeit sollten Sie auch darauf achten, dass die Schuhe nicht abfärben. Um das zu vermeiden, sollten Sie sicherheitshalber Überzieher für die Arbeitsschuhe tragen.
Folgende Produkte sind dafür besonders gut geeignet:
Die Grundierung wird als Zwischenschritt nach dem Abschleifen des Bodens und vor dem Auftragen des Parkettlacks durchgeführt. Dabei ist es besonders wichtig, dass der Untergrund frei von Staub und anderen Schmutzpartikeln ist.
Fangen Sie bei der Grundierung von Parkett immer an der Seite des Raumes an, welche am weitesten von der Tür entfernt liegt. Um möglichst effektiv vorzugehen, empfehle ich, die Grundierung in ca. 1-Meter breiten Bahnen aufzutragen. Die Rolle wird dabei – ohne viel Druck auszuüben – im sogenannten Kreuzgang geführt, d. h. zuerst quer zur Fensterfläche und anschließend längst. Lassen Sie die Lackrolle auch immer in zuvor behandelte Bereiche einrollen, so verhindern Sie das Entstehen von unschönen Ansätzen und sorgen für gleichmäßige Übergänge.
Sobald Sie am Ende des Raums angekommen sind, können Sie zuerst die Bereiche seitlich der Tür behandeln, bevor zuletzt die Stelle direkt vor der Türe folgt. Wenn Sie dafür das Parkett noch mal betreten müssen, ist es wichtig, dass Sie Überzieher tragen und über die betretenen Stellen im Anschluss erneut kurz „überrollen“.
Nach vollendeter Arbeit muss der Bereich etwa 60 Minuten lang trocknen (Verpackungsanweisungen beachten!). Währenddessen sollte die Fläche natürlich nicht betreten werden und auch möglichst vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Eine gute Belüftung hilft dem Trocknungsprozess, allerdings kein Zug entstehen. Dadurch könnten sich nämlich unerwünschte Partikel auf der noch feuchten Grundierung festsetzen.
Übrigens: Falls Sie sich nicht zwischen einem dunklen oder hellen Farbton des Parketts entscheiden können, finden Sie hier einen nützlichen Artikel zu allen Vor- und Nachteilen der beiden Varianten!
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