So pflegen Sie geöltes Parkett

Geölte Parkettböden erfreuen sich wegen ihres natürlichen Aussehens immer größerer Beliebtheit. Auch weitere Vorteile, wie die Möglichkeit des partiellen Ausbesserns von kleineren Schäden, macht diesen Boden zu einer guten Wahl für die eigenen vier Wände.

Leider fällt jedoch die Reinigung und Pflege eines solchen Bodens im Vergleich zu einem lackierten Parkett zeit- und arbeitsintensiver aus. Doch keine Sorge, wenn Sie einmal einen Überblick und eine Routine entwickelt haben, geht das leicht von der Hand!

Achtung: Dieser Beitrag bezieht sich vor allem auf die die gründliche Feuchtreinigung mit hilfreichen Reinigungsmitteln. Eine „trockene“ Reinigung, also mit Besen oder Staubsauger (mit geeigneter Bürste!), sollten Sie natürlich immer routinemäßig alle paar Tage und je nach Verschmutzung durchführen!

Dieser Schritt allein beugt schon vielen Problemen vor und hilft immens dabei, den Boden viel aufgeräumter wirken zu lassen. Übrigens können auch für das Auge kaum sichtbare Schmutzablagerungen für Kratzer auf der Parkettoberfläche sorgen!

Folgendes benötigen Sie für die Pflege von geöltem Parkett:

  • Holzbodenseife
  • Baumwoll-Wischpad/Mopp
  • Putzeimer (idealerweise 2 Stück)
  • Öl-Refresher

Wie sollten Sie vorgehen?

  1. Bevor Sie mit den Reinigungsmitteln loslegen können, steht zuerst die „Trockenreinigung“ an. Benutzen Sie also einen Besen (mit weichen Borsten) oder einen Staubsauger, um den Parkettboden von allen störenden Schmutzpartikeln zu befreien.

    Wenn Sie mit einem Staubsauger auf Parkett arbeiten, muss dieser aber unbedingt eine solche holzbodentaugliche Bürste* haben, damit der Boden auf Dauer nicht durch Kratzer beschädigt wird.

  2. Kommen wir jetzt zur eigentlichen Pflege des Holzbodens mit einem dafür geeigneten Mittel, für geölte Parkettböden ist ohne Zweifel Holzbodenseife* das Mittel der Wahl.

    Holzbodenseife besteht aus natürlichen Pflanzenfetten hergestellt und haben eine rückfettende Wirkung, was den Boden widerstandsfähiger macht und ihn vor einem zu starken Austrocknen schützt, die Holzbodenseife gibt es übrigens in speziellen Varianten für naturfarbene und weiß oder grau gebeizte Holzböden.

    Es ist wichtig, dass Sie KEINE ölentfernenden Reiniger, Mehrfachreiniger für Holz/Laminat oder Allzweckreiniger, diese sind auf einem geölten Parkettboden kontraproduktiv, denn sie entfernen den so wichtigen Schutzfilm des Bodens!

    Nehmen Sie jetzt die beiden Putzeimer und füllen diese mit jeweils 5 Liter lauwarmen Wasser. In einen Eimer wird jetzt die Holzbodenseife gegeben, diese wird normalerweise in einem Verhältnis von 1:40 gemischt, in unserem Fall benötigen wir also 125 ml.

    Die zwei Eimer Technik ist sinnvoll, weil somit immer ein Eimer zum Auswaschen da ist und das Seifenwasser dadurch länger sauber gehalten wird. Das sorgt zum einen für eine effizientere Schmutzentfernung, zum anderen spart das aber auch Reinigungsmittel und dadurch indirekt auch Geld ein.

  3. Für das Wischen wird nun ein Bodenwischer mit einem Baumwoll-Mopp* oder Reinigungstuch benötigt. Ich erwähne das explizit, damit Sie KEINEN Mikrofaser-Aufsatz verwenden, da Mikrofaser leider die Tendenz haben, bei Ausübung von festem Druck feine Kratzer auf der Oberfläche von Parkettböden zu hinterlassen.

    Nun wirds ernst! Tauchen Sie den Mopp in das Seifenwasser und wringen ihn gut aus. Wischen Sie nun eine kleine Fläche, bis der Mopp keinen Schmutz mehr aufnimmt bzw. er zu trocken wird.

    Waschen Sie ihn jetzt in dem Eimer mit klarem Wasser gut aus und wringen ihn wieder gut aus, bevor Sie ihn wieder in der Seifenlösung eintauchen und den Vorgang wiederholen.

    Der richtige Grad an Feuchtigkeit ist hier entscheidend, die Reinigung sollte nicht zu trocken, aber keinesfalls zu nass erfolgen. Was auf keinen Fall passieren sollte ist, dass noch nach Minuten größere Wasserpfützen auf dem Boden stehen bleiben, hier droht die Gefahr von Wasserflecken.

    Behalten Sie das besonders für den Anfang gut im Auge, Sie werden aber relativ schnell ein gutes Gefühl dafür entwickeln!

  4. Wenn Sie größere Flächen wischen, ist es normal, wenn das Wasser in dem Eimer mit dem klaren Wasser mit der Zeit trüb und schmutzig wird. Sobald das der Fall ist, ist es wichtig, dieses Wasser zu erneuern, somit bleibt die Seifenlösung länger sauber und auch das Reinigungsergebnis wird besser ausfallen.

    Lassen Sie den Boden gut trocknen, nachdem Sie fertig sind (ca. 30 Minuten), das Nachwischen ist nicht mehr nötig. Sollten Sie danach noch feuchte Stellen sehen, ist es aber wichtig, diese mit einem frischen angefeuchteten Wischtuch zu beseitigen.
    Fertig!

Wichtiger Tipp: Damit Ihr Boden auch auf einen längeren Zeitraum gesehen nichts von seiner Ausstrahlung einbüßt und um die Zeiten zwischen der Nachölung des Bodens zu verlängern, können bei ca. jeder vierten Reinigung einen Öl-Refreseher* verwenden. Dieser wird einfach statt der Holzbodenseife in einem Verhältnis von 1:20 (also in unserem Beispiel 250 ml auf 5 Liter) in das Wasser gegeben.

Wie oft muss die Feuchtreinigung erfolgen?

Auf diese Fragestellung gibt es leider keine eindeutige Antwort, vielmehr ist dies von vielen Faktoren abhängig. Die Beanspruchung und Verschmutzung von Parkettböden ist je nachdem, ob Sie einen lebendigen Haushalt, viele Hausbewohner oder Haustiere haben, natürlich unterschiedlich.

Dazu kommt natürlich noch der eigene Anspruch auf Sauberkeit, der natürlich bei jedem einzelnen von uns anders ausgeprägt ist. Nicht zum Vernachlässigen sind natürlich auch die äußeren Faktoren, also z. B. die aktuelle Jahreszeit, eventuelle Baustellen in der Umgebung und so weiter.

Trotzdem versuche ich Ihnen einen Zeitplan nahezulegen, der sich oft bewährt hat. Anhand diesem können Sie nach einiger Zeit selber abschätzen, ob sich dieser für Ihre individuelle Situation bewährt und diesen dann dementsprechend anpassen!

Die Reinigungsroutine unterteile ich in drei Unterpunkte: Fußböden mit geringer, normaler und hoher Beanspruchung:

Geringe Beanspruchung (Schlafzimmer, Hobbyraum)

In diesen Räumen ist die Belastung eines Parkettbodens meist nicht ganz so hoch, weswegen Reinigung etwa alle 4 – 5 Wochen total ausreichend sein sollte. Die zusätzliche Pflege mit dem Öl-Refresher ist nur ca. alle 6 Monate nötig.

Mittelmäßige Beanspruchung (Wohnzimmer, Büro)

Hier fallen die alltäglichen Gebrauchsspuren schon eher auf, daher ist es sinnvoll, die Reinigung alle 3 – 4 Wochen vorzunehmen. Der pflegende Einsatz des Öl-Refreshers empfehle ich hier etwa alle 3 Monate.

Hohe Beanspruchung (Küche, Eingangsbereich, Esszimmer)

Diese Flächen sind meist einer sehr hohen Laufbelastung, Schmutz und einem regelmäßigen Kontakt mit Feuchtigkeit ausgesetzt und benötigen daher erfahrungsgemäß mehr Pflege und Aufmerksamkeit.

Die gründliche Reinigung ist hier alle 1 – 2 Wochen angebracht, zudem ist es sinnvoll, den Boden durch eine monatliche Pflege mit dem Öl-Refresher zu unterstützen.

Natürlich müssen geölte Parkettböden nach einer gewissen Zeit nachgeölt werden, andernfalls büßen sie ihr Aussehen ein und verlieren zudem auch noch ihren Schutz.

Das Nachölen sollte etwa einmal pro Jahr durchgeführt werden, wenn Sie allerdings einen sehr ruhigen Haushalt mit wenig Schmutz und Gebrauchsspuren führen, reicht es natürlich auch aus, ein Nachölen erst nach 2 – 3 Jahre vorzunehmen.

Mehr Details zu dem Thema „Nachölen von Parkettböden“ sowie eine genaue Schritt-für-Schritt Anleitung finden Sie selbstverständlich auch in folgendem Beitrag auf unserer Seite.

Wenn Sie darüber hinaus, wie ich es nur ausdrücklich empfehlen kann, zusätzlich mit einem Öl-Refresher arbeiten, so lässt sich ein Nachölen um etwa 6 – 12 Monate hinauszögern, da dadurch das Parkettöl länger seine Funktion erfüllen kann.

Zusätzliche Maßnahmen zur Schonung von Parkett

  • verwenden Sie Fußmatten* in Bereichen, an denen der Holzboden häufig mit Feuchtigkeit und Schmutz in Kontakt kommt (Haustür, Terrassentür) und auch Schuhablagen, um so präventiv zu handeln

  • planen Sie die regelmäßige „trockene“ Reinigung des Parkettbodens je nach Bedarf

  • bringen Sie unter den Stellbeinen von Stühlen, Tischen und anderen bewegungsempfindlichen Möbeln Filzgleiter* an, damit Kratzer vermieden werden

  • besonders im Winter ist eine niedrige Luftfeuchtigkeit durch Heizen schädlich für einen Parkettboden sorgen Sie also für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens über 40 %

  • falls Sie Haustiere haben (besonders Hunde + Katzen) gibt es eine Reihe geeigneter Maßnahmen und Tipps, wie Sie Ihren Parkettboden in einem guten Zustand bewahren können. Diese habe ich in folgendem Beitrag kompakt für Sie zusammengefasst.

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