Der letztendliche Grund, was jemand bei der Anschaffung eines Parkettbodens für die eigenen vier Wände als besonders wichtig erachtet, ist bei jedem von uns unterschiedlich. Dem einen ist die Optik wichtiger als alles andere und er ist bereit dafür, viel in die Pflege zu investieren. Der andere will seinen Boden möglichst nachhaltig erhalten und sucht nach umweltfreundlichen Angeboten.
Doch es gibt natürlich auch diejenigen von uns, die zwar einen unempfindlichen und pflegeleichten Boden bevorzugen, gleichzeitig aber nicht auf das tolle Aussehen des Parketts verzichten wollen. Warum also nicht beides?
Ein unempfindlicher Parkettboden ist kein Ding der Unmöglichkeit, was genau es dabei zu Beachten gilt, welche Holzarten geeignet sind und welche Versiegelung für Ihr Vorhaben die schlaueste ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Auf diese Punkte kommt es bei Parkett an
- eine möglichst harte widerstandsfähige Oberfläche
- eine geringere Anfälligkeit für Feuchtigkeit
- eine auf Ihre individuelle Situation angepasste Versiegelung
- die Art der Verlegung beachten (schwimmend vs. verklebt)
Tipp: Damit Sie länger Freude an Ihrem Parkettboden haben, ist es sehr wichtig, solche Filzgleiter unter Tisch- und Stuhlbeine sowie Möbel anzubringen, um im Vorhinein Kratzer auf dem Boden zu vermeiden!
Diese Holzarten zählen zu den „harten“ Sorten
Auf welche Holzart Ihre Wahl fällt, hat massive Auswirkungen auf die Robustheit des Bodens. Für den Vergleich des Härtegrades der verschiedenen Holzarten gibt es inzwischen eine eigene Norm, die sogenannte Brinell-Härte. Aus dieser geht hervor, dass sich heimische Hölzer wie Eiche, Rotbuche, Esche etc. sich hervorragend für stark beanspruchte Zimmer, so wie Kinderzimmer, Küchen und Flure eignen.
Jedoch gibt es in der heutigen Zeit natürlich auch viele exotische Optionen aus Übersee, die sich genauso gut bzw. in manchen Fällen (Wenge, Robinie) sogar noch besser eignen. Jede von Ihnen hat einen eignen Charakter und Sie selber müssen entscheiden, welche Aspekte (Umweltschutz, Maserung, Farbe,…) Ihnen am wichtigsten sind. Sie sollten die jeweiligen Holzarten natürlich zuvor auch in aller Ruhe in einem Fachgeschäft Ihres Vertrauens begutachten. Hier eine kleine Auswahl:
- Eiche
- Esche
- Buche
- Sibirische Lärche
- Bambus
- Kanadischer Ahorn
- Robinie
- Doussié
- Wenge
Natürlich hat auch die Dicke der Nutzschicht eine Auswirkung darauf, wie sehr der Boden beansprucht werden kann. Eine dickere Schicht hält mehr aus und kann natürlich auch öfter abgeschliffen werden. Wie gesagt ist eine Auswahl auch immer eine Geschmacks- und Preisfrage. Eines sollten Sie aber wissen, mit jeder dieser Holzarten treffen Sie eine ausgezeichnete Wahl für einen möglichst unempfindlichen und langlebigen Parkettboden.
Welche Versiegelung sollten Sie für Parkett wählen?
Im ersten Moment erscheint ein lackierter Parkettboden deutlich unempfindlicher als geölter Parkettboden, schließlich hat er ja eine spezielle „Schutzschicht“. Diese führt tatsächlich dazu, dass er deutlich pflegeleichter ist und immer schön glänzt.
Doch der Teufel steckt hier im Detail: Wenn Ihr lackierter Holzboden doch mal Schaden nehmen sollte, so kann dieser nicht ohne komplettes Abschleifen einfach so ausgebessert werden. Wenn Feuchtigkeit in diese Kratzer und durch die Versiegelung gelangen sollte, kann das sogar zu schweren Schäden im Holzboden führen. Auch verschwindet in gewisser Weise die natürliche Ausstrahlung des Holzes, schließlich ist das Holz luftdicht unter einer Lackschicht „eingeschlossen“.
Geölter Parkettboden hingegen kann jederzeit gezielt an einer bestimmten Stelle ausgebessert werden. Auch der tolle natürliche Flair bleibt nur auf diese Weise so richtig erhalten, genauso wie die Haptik beim drüber laufen und anfassen. Ihre Entscheidung sollten Sie aber definitiv nach Ihren jeweiligen Ansprüchen und Gewohnheiten auslegen, es lohnt sich, Pro und Contra genau abzuwägen. Ich persönlich würde aber immer auf einen geölten Parkettboden zurückgreifen.
Inwiefern die Verlegeart bei Parkett eine Rolle spielt
Sollten Sie eine Fußbodenheizung installieren wollen, so kommt sowieso nur eine verklebte Verlegung infrage. Diese sorgt für eine wesentlich bessere Wärmeübertragung als bei einer schwimmenden Verlegung. Deswegen besteht bei dem Einbau einer Fußbodenheizung nur diese Option.
Falls Sie mit keiner Fußbodenheizung planen, spielt die Verleger nur eine untergeordnete Rolle. Bequemlichkeit ist hier das Stichwort, denn es ist DEUTLICH einfacher, einen schwimmend verlegten Boden wieder zu entfernen oder gegebenenfalls zu ersetzen. Klar kann ein verklebter Parkettboden öfter geschliffen werden (das ist aber mit viel Aufwand verbunden!), sollten Sie aber einen sehr lebendigen Haushalt haben und sowieso planen, den Boden in 10+ Jahren wieder zu ersetzen, ist das durchaus ein Aspekt, den Sie hierbei bedenken sollten.
Laminat als Alternative eine Überlegung wert?
Ja, ich weiß Laminat ist bestimmt kein 100%iger Ersatz für einen vollwertigen Parkettboden. Doch besonders optisch hat sich in diesem Bereich in den letzten Jahren sehr viel getan und oftmals ist Parkett und Laminat nur auf den ersten Blick hin schwer auseinanderzuhalten.
Weitere Vorteile sind natürlich der deutlich günstigere Anschaffungspreis sowie die Robustheit, die es auch mal erlaubt, etwas unvorsichtiger zu sein, und natürlich die deutlich weniger aufwendige Pflege. Bei der Pflege eines vollwertigen Parkettbodens gibt es nämlich durchaus einige elementare Dinge zu beachten.
Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch jede Menge Nachteile, sonst würde schließlich jeder zum Laminat greifen 😉
Zu den klaren Nachteilen gehört, dass Laminat die gewisse natürliche Ausstrahlung eines Parkettbodens abhandenkommt. Auch wenn es schwer zu beschreiben ist, so fühlt man tatsächlich einen deutlichen Unterschied, wenn man über beide Böden läuft oder Sie berührt. Zwar ist Laminat unempfindlicher, sollten Sie aber doch mal Dellen oder Kratzer im Boden haben, können Sie diese Stellen hier nicht einfach so wieder ausbessern.
Doch letztendlich bleibt leider die Tatsache, dass es nun mal kein vollwertiges Holzprodukt ist. Ob Sie das stört und welche Vor- und Nachteile überzeugend sind, können aber am Ende nur Sie persönlich entscheiden!
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