Parkett richtig ölen

Einem geölten Parkettboden wird im Vergleich zu lackierten Parkettboden oft noch nachgesagt, dass es ihm an Schutz und Langlebigkeit fehlt. Diese Behauptungen sind heutzutage schlichtweg falsch, da neuere Parkettöle einen wesentlich besseren Schutz bieten können als ihre älteren Vertreter.

Dadurch, dass die Poren offenbleiben kann das Holz weiter atmen, was sich auf das Raumklima auswirkt. Liebhaber von Rohmaterial war das schon immer sehr wichtig, heutzutage empfehle ich aber allen anderen auch den Schritt hin zu geölten Parkettböden.

Den Boden korrekt für das Ölen vorbereiten

Das wichtigste beim Ölen des Parketts ist es, dass das Öl möglichst problemlos in das Holz eindringen kann und kein Schmutz auf dem Boden ist, da dieser sonst verkleben würde.

Um das zu erreichen, ist es wichtig, den Holzboden trocken zu reinigen und dann mit einem speziellen Intensivreiniger* zu wischen und ihn so optimal vorzubereiten.

Den Reiniger mischen Sie im Verhältnis von 1:20 mit sauberem Wasser und wischen damit den Boden gründlich, gern kann dazu auch eine Bürste (mit wischen Borsten!) verwendet werden, um tief sitzende Verschmutzungen zu beseitigen.

Lassen Sie den Reiniger dann einige Zeit einwirken und wischen Sie anschließend mit einem Baumwolltuch über die Fläche, sodass Sie die übrig gebliebene Feuchtigkeit und den ausgetretenen Schmutz aufnehmen. Jetzt muss der Boden nur noch in Ruhe trocknen, bevor wir mit dem nächsten Schritt weitermachen können.

Ich empfehle, das immer abends zu tun, damit der Boden problemlos über Nacht komplett trocknen kann, denn nur so kann das Parkettöl gut einziehen.

Diese Mittel und „Werkzeuge“ werden benötigt

Damit das Ergebnis so wird, wie Sie es sich wünschen, liegt zuerst logischerweise die Auswahl des idealen Parkettöls vor Ihnen. Hier gibt es eine schier endlos scheinende Auswahl, ich empfehle aber die Produkte der Firma Woca*, die schon viele Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet mitbringt und seit Jahren die Produkte mit der höchsten Bewertung bei Amazon stellt.

Parkettöl gibt es heutzutage in allen möglichen Farbakzenten, welche dem Boden, abhängig von Ihrem jeweils schon verlegten Holzboden zusätzliche Nuancen hinzufügen können.

Optisch ist also ziemlich viel möglich, die genauen Farbtöne sollten Sie sich vorab also gerne online bzw. beim Fachhändler vor Ort in Ruhe anschauen und vergleichen.

Das Anwenden des Parkettöls funktioniert sowohl händisch per Padhalter* mit dem dafür geeigneten Pad*, als auch per Einscheibemaschine (dafür bitte das weiße Polier-Pad verwenden). Diese Maschinen werden auch Poliermaschinen genannt und können für einen Tagessatz von etwa 30€ pro Tag beim Fachhändler ausgeliehen werden.

Beide Methoden führen letztendlich zum erwünschten Ziel, die Verwendung einer Poliermaschine ist aber natürlich wesentlich entspannter und schneller.

Sie können sich die Benutzung des Pads aber auch erleichtern, indem Sie eine gängige Teleskopstange am Padhalter montieren, dann geht auch diese Arbeit nicht so sehr auf Kosten Ihres Rückens. Für die Auftragen des Öls an Ecken und an Kanten brauchen Sie nämlich sowieso ein wenig Handarbeit, da die Maschine hier nicht hinkommt.


Tipp: Wie Sie Fettflecken von geölten Parkettboden wieder entfernen können, erfahren Sie in diesem Beitrag auf unserer Seite.


Zum Abwischen des überschüssigen Parkettöls wird außerdem noch ein Baumwolltuch benötigt. Bitte verwenden Sie dafür KEIN Mikrofasertuch, dieses kann bei zu fester Anwendung sehr schnell viele kleine feine Kratzer im Parkett hinterlassen.

Auch die Anschaffung einer Dosierflasche beziehungsweise Sprühflasche* ist sinnvoll, damit Sie das Parkettöl leichter auf das Parkett verteilen können.

Den Parkettboden richtig ölen

Um Parkettöl gut auftragen zu können, sind gewisse Rahmenbedingungen erforderlich, so sollte der Parkettboden möglichst keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sein und die Raumtemperatur muss zwischen 18 – 25 Grad liegen. Bevor Sie anfangen, schütteln Sie den Behälter mit dem Öl gut durch, um alles gut zu vermischen.

Das Auftragen auf dem Holzboden sollte sehr strukturiert vonstatten gehen, da das Öl nämlich sehr schnell einzieht. Um einen Karen Startpunkt zu haben, ist es ratsam, in einer Ecke anzufangen, hier haben Sie dann gleichzeitig eine kleine Fläche, auf der Sie das vorläufige Ergebnis begutachten können.

Falls Sie sich dazu entschlossen haben, händisch zu arbeiten, empfehle ich immer eine Diele nach der nächsten abzuarbeiten.

Das verschafft einen guten Überblick und führt nicht dazu, dass Sie manche Dielen öfters einstreichen. Pro Quadratmeter reichen übrigens schon einige Tropfen Öl, nehmen Sie also lieber etwas weniger als zu viel. Das Parkettöl wird übrigens optimalerweise nur in Maserrichtung aufgetragen.

Mit der Einscheibemaschine sollten Sie auch nur einige Quadratmeter auf einmal abarbeiten, da Sie nach jedem Arbeitsschritt Kontrollieren sollten, ob nicht doch zu viel Öl auf dem Parkettboden aufgetragen wurde.

Wenn Sie zu viel Feuchtigkeit oder stark glänzende Stellen erkennen, können Sie das überschüssige Öl sofort mit einem Tuch wieder aufnehmen. Wenn dieses Öl nämlich erst trocknet, kann er stark klebrige Bereiche hinterlassen, die sehr aufwendig zu beseitigen sind.

Wenn Sie fertig sind, braucht das Öl eine kurze 15-30 Minuten lange Einwirkzeit. Sobald diese vorbei ist, sollten Sie mit einem frischen Baumwolltuch das eventuell noch überschüssige Parkettöl aufnehmen.

Danach sollte der Boden etwa einen ganten Tag in Ruhe gelassen und auch nicht betreten werden (benötigte Laufwege bitte mit Wellpappe auslegen), um so ein ungestörtes Trocknen ohne Entstehung von Flecken und Schlieren zu ermöglichen. Ein feuchtes Wischen der Böden empfehle ich dagegen erst nach einer 2-3 wöchigen Wartezeit.

Den Vorgang des Parkettölens können Sie übrigens etwa 1-2-mal pro Jahr wiederholen, dies sorgt für eine optimale Pflege und Langlebigkeit Ihres Parkettbodens.

Hinweis: Sobald Sie fertig sind, sollten Sie die verwendeten Tücher mit Wasser tränken und in einem sicheren Bereich trocknen lassen. Bei Arbeitsmaterialien, die in Öl in Kontakt gekommen sind, besteht nämlich eine theoretische Selbstentzündungsgefahr.


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