Wann ist das Abschleifen von Ochsenblut-Parkett sinnvoll?

In den Augen vieler ist die Behandlung von Dielen mit dem Ochsenblut-Farbton eine Modesünde in Altbauhäusern, die schnellstmöglich vom Boden verschwinden soll. Der darunter liegende Holzboden hat aufgrund seiner alten Verlegeart aber durchaus noch Charme, weswegen oft der Wunsch aufkommt, die Farbe abzuschleifen und dem alten Boden neues Leben einzuhauchen.

Das Abschleifen der Ochsenblutdielen gestaltet sich aufgrund des Alters in vielerlei Hinsicht aber ziemlich problematisch, weswegen es in vielen Fällen leider besser ist, den Bodenbelag zu ersetzen. Anders als bei neuen Parkettböden lässt sich auf dem Ochsenblutboden mit dem Abschleifen nicht direkt loslegen.

So führen unter anderem schiefe Dielen, Nägel im Holz und die dicke Farbschicht dazu, dass gewisse Vorkehrungen getroffen werden müssen und das Abschleifen zu einer sehr langwierigen Tätigkeit ausarten kann.

Bei Ochsenblutparkett handelt es sich um Parkettdielen, die mit einem starken rötlich-braunen Farbton überstrichen wurden. In den meisten Fällen hat der Name aber nichts mit Hinzugemischten Blut zu tun, sondern lediglich der Tatsache, dass die auf Eisenoxid basierende Farbe ziemlich blutähnlich wirkt.

Ursprünglich wurde die Farbe vor allem in ländlichen Gebieten zum Schutz für Holzböden verwendet. Mit Ochsenblut behandeltes Parkett war in einigen Gegenden besonders weit verbreitet. Es war eine der billigsten Methoden, farbliche Akzente in den eigenen vier Wänden zu setzen. Glücklicherweise haben wir inzwischen mit Parkett- und Farböle einfachere Lösungen finden können.

Auf diese Dinge müssen Sie achten, bevor man Ochsenblutdielen renoviert

Da Ochsenblutparkett vorwiegend in Altbauten zu finden ist, muss beim Abschleifen im Gegensatz zu modern verlegten Holzböden auf viele Punkte geachtet werden. Zuerst sollten Sie auf jeden Fall in Erfahrung bringen, um welche Holzart es sich eigentlich handelt. Davon hängt zum einen das spätere Erscheinungsbild ab, zum anderen ist diese Information aber wichtig, da manche Hölzer eine andere Nachbehandlung bzw. Pflege erfordern.

Generell ist es eine gute Idee, erst einen kleinen Teil des Bodens abzuschleifen und anhand dessen den Zustand des Holzes genauer zu begutachten. Die vollständige Aufbereitung lohnt sich nämlich nur, wenn das Holz sich noch in einem guten Zustand befindet.

Leider gibt es nämlich immer wieder unschöne Funde, sobald man einen Blick unter die Farbe wirft. Auf diese Weise sind tatsächlich erst viele Fälle von Holzwurmbefall, Schäden durch Feuchtigkeit etc. aufgefallen, die unter dem Ochsenblut-Farbton nicht erkennbar waren.

Bei all diesen gravierenden Problemen kann der alte Dielenboden natürlich nicht mehr aufbereitet werden, sondern muss durch einen neuen Bodenbelag ersetzt werden. Wie schlimm die Schäden letztendlich bei Ihrem Boden ausfallen, ist von Situation zu Situation abhängig und sollte im Zweifel von einer Fachkraft beurteilt werden.


Achtung: Wenn Ihr Zuhause energieeffizienter werden soll, empfehle ich zudem, den Unterboden genauer zu inspizieren. In den Altbauten wurde in der Vergangenheit gerne Schlackschüttung o. a. als den Unterboden hergenommen. Wenn der Entschluss gefasst wird, den alten Boden zu erneuern, sollte stattdessen moderneres Dämmmaterial verbaut werden. Das kommt nicht nur Ihnen zugute, sondern verlängert auch die Nutzdauer des Dielenbodens.


In vielen Fällen wurden ältere Holzdielen nicht alle einheitlich gerade zugeschnitten, so wie es in der heutigen maschinellen Produktion möglich ist. Ob das bei Ihrem Boden der Fall ist, lässt sich leicht feststellen, indem Sie die Dielen mit einer Wasserwaage überprüfen.

Die höher liegenden Stellen müssen vor dem Schleifen unbedingt abgetragen werden, ansonsten werden die tiefer liegenden Bereiche nicht von der Maschine erreicht und es kommt zu einem uneinheitlichen Gesamtergebnis.

Damit ein Abschleifen des Holzbodens überhaupt erfolgreich durchgeführt werden kann, müssen zuvor auch sämtliche Nägel lokalisiert werden. Früher wurden die Dielen für einen stabilen Halt nämlich noch von oben auf die darunter liegenden Balken festgenagelt.

Leider sind diese manchmal nicht leicht zu finden, da diese dem Farbton nachträglich angepasst wurden. Alle Nägel müssen einige Millimeter tiefer in die Holzdielen geschlagen werden, da ansonsten Schäden an den Bändern der Schleifmaschinen entstehen würden. Am einfachsten lässt sich das mit der Kombination aus Hammer + Nageltreiber bewerkstelligen.

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Abschleifen der Ochsenblutdielen ist sehr aufwendig

All diese Punkte führen dazu, dass das ohnehin schon sehr mühselige Abschleifen eines Holzbodens noch wesentlich aufwendiger ausfällt. Besonders dann, wenn Sie das Projekt alleine angehen wollen und wenig Vorwissen mitbringen, rate ich dringend dazu, sich an einen Fachbetrieb zu wenden. Diese Investition spart einiges an Zeit und Nerven!

Weil bei der selbst durchgeführten Arbeit die Kosten für Leihgeräte und Arbeitsmaterial bei der vergleichsweise hoch ausfallen, lohnt sich dieser Schritt umso mehr. Benötigt werden nämlich entweder eine Bandschleifmaschiene + Randschleifer (mit dazu passendem Schleifpapier) oder eine Lackfräse.

Ein weiteres großes Problem bei der Beseitigung des Ochsenblutfarbe, ist die sehr hohe Abnutzung der Arbeitsmaterialien beim Schleifen. Die Rückstände auf dem Holz sind nämlich um einiges hartnäckiger, was zur Folge hat, dass die Schleifbänder öfter getauscht bzw. die Wendemesser der Lackfräse häufiger gedreht bzw. auch zwischendurch angeschliffen werden müssen.

So sollten Sie beispielsweise für ein 10er Pack Schleifbänder mit 16er Körnung mit Kosten in Höhe von etwa 30€ rechnen. Ein Band reicht allerdings nur für einige Quadratmeter aus.


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